Bundeskabinett verabschiedet Hightech-Strategie Deutschland soll weltweiter Innovationsführer werden
Deutschland soll weltweit zum Innovationsführer werden. Gute Ideen sollen schnell in neuartige Produkte und Dienstleistungen umgesetzt werden. Das sind die Ziele der neuen Hightech-Strategie, die das Bundeskabinett verabschiedet hat. Allerdings beschränkt sich die Hightech-Strategie zumeist auf Absichtsbekundungen.
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So heißt es bei den Zielsetzungen unter anderem:
- Wir wollen eine wettbewerbsfähige und beschäftigungsstarke Wirtschaft, die mit zukunftsfähigen Produkten und Dienstleistungen mit den innovativsten Wettbewerbern weltweit erfolgreich konkurriert. Dazu wollen wir eine neue Gründungsdynamik entfalten und die hierfür notwendigen Rahmenbedingungen verbessern.
- Wir wollen weiterhin konsequent in Forschung und Innovation investieren. Von einem dauerhaft hohen Investitionsniveau in diesem Bereich hängen wesentlich die Grundlagen des Wohlstands in Deutschland ab. Wir wollen, dass Forschungsergebnisse schnell in innovative Produkte und Dienstleistungen überführt werden können.
- Wir wollen den Wettbewerb um innovative Lösungen sowohl in der Wirtschaft als auch in der Wissenschaft weiter stärken. Ein intensiver Wettbewerb ist der wirksamste Motor für zukunftsweisende Innovationen.
- Wir wollen gleichzeitig die Kräfte von Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik noch stärker bündeln und die daraus erwachsenden Synergien für höhere Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltigen Wohlstand nutzen.
- Wir wollen die Zusammenarbeit von Hochschulen, Forschungseinrichtungen mit Unternehmen und internationalen Partnern stetig ausbauen und neue Kooperationen fördern.
- Wir wollen unsere Kräfte in Europa bündeln, die Chancen des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont 2020“ nutzen und damit zur Gestaltung des Europäischen Forschungsraumes beitragen.
Insgesamt stehe die neue Hightech-Strategie für das Ziel, Deutschland auf dem Weg zum weltweiten Innovationsführer voranzubringen. „Gute Ideen sollen schnell in innovative Produkte und Dienstleistungen überführt werden. Denn innovative Lösungen sind die treibende Kraft unseres Wohlstandes und unserer Lebensqualität. Sie stärken Deutschlands Position als führende Wirtschafts- und Exportnation. Und sie ermöglichen es, kreative Antworten auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu finden – ob nachhaltige Stadtentwicklung, umweltfreundliche Energie, individualisierte Medizin oder digitale Gesellschaft“, so die Autoren.
Da sich an der Strategie nahezu alle Bundesministerien beteiligen, sollen nicht nur die eingesetzten Mittel effektiver gebündelt werden können, auch die erhofften Impulse für Wirtschaft und Gesellschaft sollen effektiver ausfallen.
Die Neuausrichtung der seit 2006 gestarteten Strategie soll zudem dazu beitragen, die Innovationspolitik des Bundes zu „verstetigen“. Wichtige Aspekte sind eine Evaluierung der Maßnahmen sowie eine Verzahnung mit europäischen und internationalen Aktivitäten.
Die neue Hightech-Strategie basiert auf fünf Säulen
- 1. Prioritäre Zukunftsaufgaben: Sechs thematische Schwerpunkte konzentrieren sich auf Felder, die besonders starken Veränderungen unterworfen sind und wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand versprechen:
» Digitale Wirtschaft und Gesellschaft
» Nachhaltiges Wirtschaften und Energie
» Innovative Arbeitswelt
» Gesundes Leben
» Intelligente Mobilität
» Zivile Sicherheit.
- 2. Besserer Transfer: Neue Instrumente sorgen für eine bessere regionale, nationale und internationale Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft. Diese sollen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit internationalen Partnern zusammenbringen und bestehende Kooperationen ausbauen. Spitzencluster, Zukunftsprojekte und vergleichbare Netzwerken werden dabei besonders berücksichtigt.
- 3. Höhere Innovationsdynamik: Die Bundesregierung stärkt die deutsche Wirtschaft bei neuen Entwicklungen. Dabei unterstützt sie vor allem kleine und mittlere Unternehmen sowie technologieorientierte Gründerinnen und Gründer. Sie sollen zu Vorreitern des technologischen Fortschritts werden und zukünftigen Märkte bestimmen. Dazu sollen unter anderem die Programme für den innovativen Mittelstand weiter verbessert werden. Weiter gilt es, die Möglichkeiten der so genannten Schlüsseltechnologien für die Wirtschaft nutzbar zu machen. Das sind beispielsweise die Mikroelektronik oder die Batterietechnologien.
- 4. Verbesserter Rahmen: Das deutsche Innovationssystem soll bei der Fachkräftesicherung gestärkt werden. Neue Entwicklungen sind zu finanzieren und weitere gesellschaftliche, technische und rechtliche Voraussetzungen zu schaffen. Um dringend benötigte Fachkräfte zu gewinnen wird beispielsweise für Berufe in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik besonders geworben. Weiterhin soll die berufliche Bildung attraktiver und durchlässiger werden. Für ausländische Spitzenforscher soll Deutschland besonders attraktiv werden. Wenn der eigene Fachkräftenachwuchs nicht ausreicht, gilt es, ausländische Arbeitskräfte für Deutschland zu gewinnen.
- 5. Stärkerer Dialog: Die Bundesregierung will die Gesellschaft stärker einbeziehen. Dabei geht es um Offenheit für neue Technologien, Bürgerbeteiligung und soziale Innovationen. Neue Formate sollen entstehen für Bürgerdialoge und Bürgerforschung. Die Forschungsförderung soll transparenter werden. Gleichzeitig sind neue Prozesse der strategischen Vorausschau zu etablieren.
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