Varonis und Ponemon Institute Deutsche sind gegenüber Datenschutz zuversichtlicher
Was das steigende Risiko von Cyberattacken und Insiderbedrohungen betrifft, sind Mitarbeiter und IT-Experten aus deutschen Verwaltungen, Organisationen und Unternehmen zuversichtlicher als ihre Kollegen aus Frankreich, Großbritannien und den USA.
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In deutschen Unternehmen sind Mitarbeiter und IT-Experten optimistischer gegenüber Cyberattacken und Insiderbedrohung, ergab die von Varonis in Auftrag gegebenen Studie „Differences in Security Practices and Vigilance Across UK, France, Germany and US“ des Ponemon Institute.
Mitarbeiter in Frankreich, Großbritannien und den USA sind sich der Studie zufolge einig, dass fahrlässig handelnde Insider ein größeres Risiko für Unternehmensdaten darstellen als Angreifer von außen oder böswillig agierende Insider.
Schutz der Daten
Die Hälfte der deutschen Studienteilnehmer gaben an, alle erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der von ihnen genutzten Unternehmensdaten zu ergreifen. In Großbritannien waren das nur 39 Prozent, in Frankreich 37 und in den USA 35 Prozent. 44 Prozent der deutschen Beschäftigten sagen außerdem, dass ihr Unternehmen Richtlinien gegen Missbrauch von oder unbefugten Zugriff auf Daten strikt durchsetzt. In Großbritannien (35 Prozent), den USA (32 Prozent) und Frankreich (29 Prozent) war diese Zahl hingegen deutlich niedriger.
Rechtevergabe
39 Prozent der IT-Experten in Deutschland sind der Meinung, dass ihre Organisation das Prinzip der minimalen Rechtevergabe für Fileshares und andere gemeinsam genutzte Datenspeicher rigoros umsetzt, das heißt die Mitarbeiter greifen ausschließlich auf die Unternehmensdaten zu, die sie wirklich benötigen. Dieser Ansicht sind in den USA lediglich 29, in Frankreich 25 und in Großbritannien 23 Prozent der Befragten.
Ransomware
Obwohl deutsche IT-Experten bei der Studie am seltensten angegeben haben, dass ihr Unternehmen bereits Opfer von Ransomware geworden ist (12 Prozent im Vergleich zu 17 Prozent in den USA, 16 Prozent in Frankreich und 13 Prozent in Großbritannien), bereitet ihnen Ransomware im Ländervergleich am meisten Kopfschmerzen: 83 Prozent der deutschen IT-Experten zeigten sich hier sehr oder extrem besorgt. In Frankreich lag diese Zahl bei 80, in den USA bei 77 und in Großbritannien bei 63 Prozent.
Die Zahl der Unternehmen und Organisationen, deren Daten in den letzten zwei Jahren verloren gingen oder gestohlen wurden, ist in den USA am höchsten (82 Prozent), gefolgt von Frankreich (80 Prozent), Großbritannien (76 Prozent) und Deutschland (64 Prozent).
Weniger Produktivität, mehr Sicherheit
Im Ländervergleich sind in deutschen Organisationen sowohl die meisten Endanwender (30 Prozent) als auch die IT-Mitarbeiter (45 Prozent) der Meinung, dass ihre Geschäftsleitung weniger Produktivität in Kauf nehmen würde, wenn sich dadurch Sicherheitsrisiken senken ließen. Weniger optimistisch zeigten sich dagegen die Befragten in Großbritannien (25 Prozent der Mitarbeiter, 34 Prozent der IT-Experten), in Frankreich (23 Prozent der Mitarbeiter, 35 Prozent der IT-Experten) und den USA (21 Prozent der Mitarbeiter, 30 Prozent der IT-Experten).
Top Sicherheitsbedrohungen
Die Sicherheitsbedrohungen, die IT-Experten am meisten Sorgen bereiten, lagen in den vier Ländern jeweils auf unterschiedlichen Plätzen:
- Deutschland: Angreifer von außen, die Anmeldedaten von Insidern stehlen (66 Prozent); Malware (46 Prozent); Lieferanten mit schlechten Absichten (41 Prozent). Fahrlässig handelnde Insider lagen mit 36 Prozent auf Platz vier.
- Frankreich: Fahrlässig handelnde Insider (67 Prozent); Angreifer von außen, die Anmeldedaten von Insidern stehlen (53 Prozent); Lieferanten mit schlechten Absichten (40 Prozent)
- Großbritannien: Fahrlässig handelnde Insider (56 Prozent); Angreifer von außen, die Anmeldedaten von Insidern stehlen (60 Prozent); Malware (44 Prozent)
- USA: Fahrlässig handelnde Insider (61 Prozent); Angreifer von außen, die Anmeldedaten von Insidern stehlen (55 Prozent); Malware (47 Prozent)
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