Bayern will Vertrauen in staatliches Handeln festigen Der Freistaat setzt bei eGovernment vermehrt auf Bürgerintegration
Der Freistaat Bayern setzt mit seiner Strategie zur Umsetzung von Open Data und Open Government nicht nur auf eine verstärkte Einbindung der Bürger in politische und verwaltungstechnische Entscheidungsprozesse. Die Bereitstellung von Daten – etwa im Bereich der Geodaten – soll auch den Kommunen und den im Freistaat ansässigen Unternehmen neue Möglichkeiten der wirtschaftlichen Betätigung eröffnen.
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eGovernment Computing sprach mit dem bayerischen CIO, Finanzstaatssekretär Franz Josef Pschierer, über die Details der damit verbundenen Initiative.
Herr Pschierer, rechtzeitig zur CeBIT hat Bayern ein umfangreiches Arbeitsprogramm zum weiteren Ausbau von eGovernment vorgelegt. Welche Elemente spielen dabei eine Rolle, und welche Ziele sollen damit erreicht werden?
Pschierer: Zunächst gilt es, die Sicherheit im Internet zu verbessern und somit das Vertrauen der Bevölkerung in eGovernment und eBusiness zum Nutzen der Wirtschaft zu erhöhen. Hierbei kommen dem Identitätsmanagement und insbesondere dem neuen Personalausweis eine wichtige Bedeutung zu, da mittels seiner elektronischen Identitätsfunktion eine sichere Authentifizierung im Internet möglich wird. Um diese Funktionalität des neuen Ausweises in Bayern zum Einsatz zu bringen, werden wir in Zusammenarbeit mit den Kommunen sowohl die erforderliche Serverinfrastruktur als auch die Anwendungen dafür bereitstellen.
Wir wollen aber auch die Sicherheit unserer internen IT, etwa im Hinblick auf Ausfallsicherheit und Hochverfügbarkeit, durch geeignete Betriebskonzepte weiter verbessern. Hierbei nutzen wir mithilfe von Virtualisierungstechniken gemeinsame hochmoderne Betriebsinfrastrukturen (Private Cloud), und sind somit in der Lage, einerseits einen attraktiven und flexiblen Kundenservice zu bieten und andererseits den Ressourceneinsatz zu optimieren.
Im Rahmen eines Open-Government-Ansatzes werden wir die Öffentlichkeit – noch weitergehender als bisher – in das Regierungs- und Verwaltungshandeln einbeziehen, um das gestalterische Engagement der Bürger noch besser zu nutzen und das Vertrauen in das staatliche Handeln nachhaltig zu festigen.
Mit der Internetplattform aufbruch.bayern.de haben wir bereits ein sehr erfolgreiches Beteiligungsprojekt durchgeführt. Damit sich der Bürger auch nachhaltig qualifiziert einbringen kann, müssen wir die Transparenz des staatlichen Handelns erhöhen, indem wir amtliche Daten öffentlich im Internet bereitstellen (Open Data). Im Bereich der amtlichen Geodateninfrastruktur sind wir hier schon sehr weit, weil sich mithilfe dieser Daten bereits mannigfaltige Internetanwendungen zum Nutzen von Bürger und Wirtschaft realisieren ließen. Andere Bereiche werden folgen.
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