eHealth Virtual Conference Dem Healthcare-Markt auf die Finger geschaut
Mit einem neuen Konferenzformat hat die Vogel IT-Akademie den Gesundheitsmarkt unter die Lupe genommen. Hochkarätige Teilnehmer diskutierten die aktuelle Situation im Gesundheitswesen und anstehende Herausforderungen.
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Der Healthcare-Markt hat in den vergangenen zwei Jahren merklich Fahrt aufgenommen. Das zeigt unter anderem eine Untersuchung des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Roland Berger aus dem vergangenen Jahr. In der Studie kommen die Autoren zu dem Schluss, dass sich das Wachstum des digitalen Gesundheitsmarkts in Europa bis zum Jahr 2025 vermutlich auf 232 Milliarden Euro erhöhen wird. Das ist ein Plus von fast 50 Prozent.
eHealth im Aufwind
Und auch für Deutschland sind die Prognosen beeindruckend. Hier schätzen die Analysten das zu erwartende Marktvolumen auf 57 Milliarden Euro. Die Autoren der Studie gehen weiter davon aus, dass die Pandemie den Digitalisierungsprozess der Branche insgesamt um rund zwei Jahre beschleunigt hat. Diese Beschleunigung und Aufbruchstimmung ist derzeit überall spürbar. Symptomatisch ist dafür zum Beispiel die aktuelle Forderung des Sachverständigenrates des Bundesgesundheitsministeriums. Dieser hat nämlich im Juni auf einem digitalen Symposion ein Gesetz zur besseren Nutzung von Gesundheitsdaten gefordert.
Das Gesetz solle zum einen sicherstellen, dass Gesundheitsdaten besser als bisher zum Schutz von Leben und Gesundheit verwendet werden, heißt es dazu vom Sachverständigenrat. Und zugleich soll der Missbrauch von Daten durch höhere technische Datensicherheit und härtere Strafen verhindert werden. Erreicht werden könnten diese Ziele nach Ansicht des Rates durch die grundsätzliche Einrichtung einer elektronischen Patientenakte (ePA) für alle Bundesbürger.
Beim Branchenverband Bitkom schätzt man die Entwicklung übrigens ganz ähnlich ein. In einem aktuellen Positionspapier, das zusammen mit anderen Verbänden erarbeitet wurde, heißt es dazu: „Seit drei Jahren ist Bewegung beim Thema eHealth: Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG; 2019), dem Patientendaten-Schutz-Gesetz (PDSG), dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG; beide 2020) sowie dem Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierung-Gesetz (DVPMG) von diesem Jahr wurden wichtige Grundsteine für die Digitalisierung der deutschen Gesundheitsversorgung gelegt. Der jahrelange Stillstand in vernachlässigten Themenbereichen ist beendet. Erste Schritte zur Verbesserung sind getan. Neben dem politischen Willen zur Veränderung ist dies nicht zuletzt Ergebnis des Innovationsdrucks im Gesundheitswesen und des Engagements der Gesundheitswirtschaft.“
Allerdings sei das Ziel, die Schaffung eines nachhaltigen, modernen und vernetzten Gesundheitswesens, noch weit entfernt, heißt es im Positionspapier. Problematisch sind vor allem Fragen der Interoperabilität, des Cloud Computing und Datenschutzes sowie eine gewisse föderale Zersplitterung, die es schwierig macht, die Potenziale der Digitalisierung auch uneingeschränkt zu nutzen.
eHealth Virtual Conference 2021
Genau hier setze unsere erste eHealth Virtual Conference an. Mit einem umfangreichen Vortrags- und Diskussionsprogramm wurden die neuralgischen Punkte von einem fachkundigen Publikum kritisch unter die Lupe genommen. Diskutiert wurden unter anderem die Themen IT- und Digitalstrategien von Krankenhäusern, das Krankenhauszukunftsgesetz (KhZG), die Digitale Gesundheitsakte (DIGA), die Elektronische Patientenakte (ePa), Gesundheits-Apps und die weitere Entwicklung der Telematikinfrastruktur.
Überhaupt nahm die weitere Entwicklung der Digitalisierung im Gesundheitswesen breiten Raum ein. Nicht zuletzt, weil auch die neue Bundesregierung hier in den kommenden vier Jahren gefordert sein wird und wichtige Richtungsentscheidungen anstehen. Sodass auch im kommenden Jahr auf der nächsten eHealth Conference mit spannenden Diskussion zu rechnen sein wird.
mk
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