Digitaler Flüchtlingsgipfel 2016 De Maizière wirbt für mehr Kooperation

Redakteur: Manfred Klein

Dr Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière warb auf dem Flüchtlingsgipfel auch für mehr Kooperationen und Zusammen­schlüsse bei digitalen Angeboten zur Flüchtlingshilfe. Ein Modell auch für eGovernment.

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(Bild: BMI)

„Es gibt viele digitale Angebote, die es einfacher machen, in Deutschland anzukommen oder hier die Hilfe zu koordinieren. Es gibt jedoch immer noch wenige Kooperationen oder Zusammenschlüsse. Wir wollen heute den Anstoß dafür geben, dass sich das verbessert und dass das Rad nicht immer und überall wieder neu erfunden werden muss“, erklärte Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière zu den Zielen der Veranstaltung.

Über 150 haben Teilnehmer des Gipfels haben sich darüber ausgetauscht, wie die digitalen Hilfsangebote effizienter koordiniert, vernetzt und die Verteilung von Fördergeldern optimiert werden können.

Auf dem Flüchtlingsgipfel entstanden so erste Lösungswege, um über die nächsten Jahrzehnte Qualitätssicherung und Nachhaltigkeit für digitale Lösungen voranzutreiben. Da Integration ein langjähriger Prozess ist, müssen Bedarfslagen sicher erkannt und Schnittstellen in der Zusammenarbeit aller gesellschaftlichen Akteure gefördert werden. Der Austausch ist dabei elementar. So können gezielte Zusammenschlüsse bewirken, dass Fördergelder bedarfsgerechter und nicht im „Gießkannen“-Prinzip verteilt werden.

Es scheint eine logische Konsequenz, ist aber keinesfalls Alltag: Die Zielgruppe eines digitalen Dienstes muss in der Entstehung mit eingebunden werden. Die Tech-Community hat sehr viel Innovationsfähigkeit, aber reelle Wirkung braucht auch den richtigen Austausch mit anderen Gruppen.

Zielt eine App auf die bessere Koordination mit den Verwaltungen, so sollte durch eine frühzeitige Zusammenarbeit auch die Anschlussfähigkeit an die Prozesse der Verwaltung sichergestellt werden. Zielt die Anwendung beispielsweise darauf, Flüchtlingen zu helfen, sollten deren Bedarfe klar mit dem Dienst abgestimmt sein.

Der Digitale Flüchtlingsgipfel habe gezeigt, so die Initiative D21, dass Flüchtlinge Apps oder Webdienste eher nicht nutzen, oft mangele es an Bekanntheit oder Vertrauen. Hauptsächlich werde über Facebook oder WhatsApp kommuniziert, dies seien die Kanäle, die zur Informationsgewinnung genutzt würden.

Dienste sollten immer wieder kritisch überprüft und hinterfragt werden. Man muss als Entwickler und Anbieter den Mut haben, Dienste, die den Bedarf nicht treffen, nicht künstlich am Leben zu erhalten. Bessere Vernetzung und das Beachten der Bedürfnisse Geflüchteter können das von vornherein verhindern.

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