Update: Open-Data-Portal der EU Data.Europa.EU geht online

Redakteur: Manfred Klein

Wie angekündigt, geht das neue Open-Data-Portal der Europäischen Union an den Start. Die Open-Data-Plattform vereint das Europäische Datenportal und das Open-Data-Portal der Europäischen Union und soll eine zentrale Anlaufstelle für hochqualitative Daten innerhalb Europas schaffen.

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Die Zusammenführung der europäischen Portale zu einem einheitlichen Open-Data-Portal ist abgeschlossen
Die Zusammenführung der europäischen Portale zu einem einheitlichen Open-Data-Portal ist abgeschlossen
(© finecki – stock.adobe.com)

Als Teil des Konsortiums verantwortet FOKUS die technische Migration der Daten sowie der Kernkomponenten des Portals und unterstützt mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Konzeption und Implementierung nationaler und internationaler Datenportale die weitere Entwicklung von Data.Europa.EU. Die Plattform ist ab dem sofort offiziell für alle Nutzerinnen und Nutzer freigeschaltet.

Mit Data.Europa.EU schafft die Europäische Union eine zentrale Open-Data-Lösung, welche die Wiederverwendung und den transparenten Austausch von öffentlichen Datenbeständen auf europäischer Ebene fördern soll. Die Wiederverwendung öffentlicher Datenressourcen soll zudem deren wirtschaftliche, gesellschaftliche, politische und ökologische Mehrwert veranschaulichen und zugleich Anreize zur Förderung von Open-Data-Vorhaben der Mitgliedstaaten auch auf nationaler und lokaler Ebene bieten.

Der wissenschaftliche Projektleiter von Fraunhofer FOKUS, Benjamin Dittwald, betont: „Mit der Freischaltung der neuen Plattform ist ein weiterer Schritt in Richtung Harmonisierung der Daten Europas getan. Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen und technischen Perspektiven, die mit Data.Europa.EU verbunden sind.“

Data.Europa.EU basiert auf von Fraunhofer FOKUS entwickelten Technologien, die auch schon im Europäischen Datenportal im Einsatz sind. FOKUS betreut das Europäische Datenportal seit 2015 und will dabei von seiner langjährigen Erfahrung in der Konzeption und Implementierung nationaler und internationaler Datenportale profitieren. Das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union hatte dem Konsortium den Zuschlag für einen Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von sechs Jahren zur (Weiter-)Entwicklung der Datenplattform erteilt.

Eine zentrale Herausforderung bei der Zusammenführung der Portale stellte – nach Aussage von Fraunhofer – die gegensätzliche Ausrichtung des Bezugs neuer Daten dar. Das Europäische Datenportal bezieht seine Daten über automatische Prozesse, sogenanntes „Harvesting“, aus Open-Data-Portalen des paneuropäischen Raums und neuerdings auch aus geförderten Open-Data-Projekten. Im Gegensatz dazu bietet das Open-Data-Portal der EU vordergründig komplexe Formulare, mit denen Institutionen der Europäischen Kommission eigenständig ihre Daten bereitstellen können. Die Berücksichtigung beider Nutzendengruppen war eine der maßgeblichen Hürden vor der Veröffentlichung der ersten Version von Data.Europa.EU.

Mit der Zusammenführung der beiden Portale existiere nun eine zentrale europäische Anlaufstelle für offene Daten, heißt es von Fraunhofer. Data.Europa.EU wurde im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht nur optisch verbessert, sondern biete auch funktionale Vorteile: Die harmonisierte Suche durchsuche auf eine Anfrage sowohl parallel das Register der Datensätze als auch Textbeiträge auf der Seite. Die optimierte technische Infrastruktur könne zudem flexibel auf erhöhte Anfrageaufkommen reagieren und Ressourcen dynamisch auf die jeweiligen Dienste verteilen. Dadurch sei die Plattform belastbarer und energieeffizienter als ihre Vorgänger.

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Das Projektkonsortium

Capgemini leitet das Projektkonsortium in Zusammenarbeit mit INTRASOFT International. Partner im Projekt sind Fraunhofer FOKUS, OMMAX, con terra, 52 ° Nord, Agiledrop, Timelex, der Rat von Lissabon, die Universidad Politécnica de Madrid und die beiden Capgemini-Tochterunternehmen Idean und Cybersecurity Services

Vonseiten des Projektleiters Capgemini heißt es zum Projektabschluss: „Open Data ist ein zentraler Baustein des angestrebten datengetriebenen Regierungs- und Verwaltungshandelns in der EU und den Mitgliedsstaaten. Die Zusammenlegung der Datenportale und das erweiterte Leistungsportfolio von Data.Europa.EU werden den Einsatz und Reifegrad von Open Data weiter voranbringen. Zugleich entspricht die Bündelung der Datenressourcen in einer zentralen Anlaufstelle der spezifischen Leistungsstärke und dem Motto Europas 'in Vielfalt geeint'. Eine ähnlich positive konzeptionelle Zusammenarbeit erleben wir gerade bei Gaia-X, einem mindestens ebenso wichtigen Bestandteil der Dateninfrastruktur und digitalen Souveränität Europas“, betont Marc Reinhardt, Leiter Public Sector bei Capgemini in Deutschland.

Während der Projektlaufzeit soll die Plattform zudem kontinuierlich weiterentwickelt werden. In Arbeit sind eine Zitierfunktion, Werkzeuge zur interaktiven Zusammenarbeit, sowie KI gestützte Identifizierung von ähnlichen Datensätzen und entsprechende Benachrichtigung der Nutzenden und weitere funktionale Erweiterungen.

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