M-net und Stadtwerke versorgen Würzburg mit Glasfaseranschlüssen Buglas: Kooperationen bringen den Glasfaserausbau voran
Kooperationen zwischen lokal oder regional tätigen TK-Unternehmen und Gemeinden, Stadtwerken oder Energieversorgern haben sich nach Auffassung des Bundesverbands Glasfaseranschluss (Buglas) in den vergangenen zwei Jahren als Erfolgsmodell beim Glasfaserausbau erwiesen.
Anbieter zum Thema

Am 19. Januar haben die M-net Telekommunikations GmbH und die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) bekanntgegeben, große Teile von Würzburg mit hochleistungsfähigen Glasfaseranschlüssen (Fiber to the Building/Home, FttB/H) für Internet mit bis zu 300 MBit/s versorgen zu wollen. WVV möchte die Netzinfrastruktur errichten, M-net das Netz betreiben und als Telekommunikationsanbieter TV, Internet und Telefonie zur Verfügung stellen.
„Kooperationsmodelle erweisen sich mehr und mehr als zentraler Bestandteil beim Aufbau einer möglichst flächendeckenden Glasfaserversorgung in Deutschland“, wertet Buglas-Geschäftsführer Wolfgang Heer. „Dabei konzentriert sich jeder der Partner auf seine Kernkompetenzen, zudem werden die mit dem Netzauf- und -ausbau verbundenen Lasten auf mehrere Schultern verteilt. Durch die profunden Kenntnisse der Situation „vor Ort“ können die Versorgungsunternehmen bei der Errichtung der Netzinfrastruktur hervorragend Synergiepotenziale heben, lokal und regional tätige Telekommunikationsanbieter ihre langjährige Erfahrung im Betrieb der Netze und bei der Bereitstellung von Diensten einbringen.“
Kooperationsmodelle eigneten sich nach Ansicht des deutschen Glasfaserverbands sowohl für den FttB/H-Ausbau wie auch für die Erschließung der Kabelverzweiger im Telekom-Netz mit Glasfaser (Fiber to the Curb, FttC).
Die im Buglas organisierten Unternehmen hätten in den vergangenen zwei Jahren sehr positive Erfahrungen mit verschiedenen Kooperationsmodellen gesammelt: So würden beispielsweise M-net gemeinsam mit der Breitband Main-Kinzig GmbH den hessischen Main-Kinzig-Kreis vollständig mit FttC, Wilhelm.tel gemeinsam mit der Kommune die Stadt Rellingen mit FttH sowie Netcologne gemeinsam mit Gemeinden und Stadtwerken verschiedene Regionen im weiteren Kölner Umland mit FttC erschließen. Wilhelm.tel und Netcologne arbeiteten darüber hinaus in weiteren Kooperationsprojekten auch mit Energieversorgungsunternehmen wie RWE, EVL oder E.ON zusammen.
„Diese und viele weitere Beispiele zeigen nicht nur, dass die Zusammenarbeit zwischen TK-Unternehmen und Gemeinden, Stadtwerken oder Energieversorgern sehr gut funktioniert“, so Heer weiter. „Sie stellen auch eindrucksvoll unter Beweis, dass es gerade die kleineren und mittleren, lokal und regional tätigen Unternehmen sind, die den Breitbandausbau tatsächlich voranbringen.“
Dies verdeutliche, dass der Infrastrukturwettbewerb bei der Versorgung von Bürgern und Unternehmen mit schnellem Internet als ordnungspolitisches Grundprinzip ohne Alternative sei. „Wir haben in den vergangenen anderthalb Jahren insbesondere aus Brüssel mehrfach gehört, dass wenige große Unternehmen eine flächendeckende und leistungsfähige Breitbandversorgung besser und schneller bereitstellen könnten als der Wettbewerb vieler kleinerer und größerer Unternehmen“, führt der Buglas-Geschäftsführer weiter aus.
Die USA seien dafür ein gutes Beispiel. Der vor einigen Tagen vom US-Präsidenten vorgelegte Bericht „Community-Based Broadband Solutions“ komme jedoch genau zum gegenteiligen Ergebnis: Der dortige Markt mit wenigen Großunternehmen habe zu einer unbefriedigenden Breitbandversorgung mit vergleichsweise hohen Preisen geführt. Die US-Regierung will daher künftig neben anderen Maßnahmen vor allem auf lokale Initiativen setzen.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/815000/815053/original.jpg)
„Förderung des Breitbandausbaus durch die Öffentliche Hand ein Trauerspiel“
2015: 100 MBit/s für 270.000 Haushalte
(ID:43186567)