Telekom-Studie Bürger vertrauen auf Telemedizin

Redakteur: Manfred Klein

Der demografische Wandel wird den Einsatz der Telemedizin erzwingen. Die Bevölkerung steht dem positiv gegenüber – wenn auch aus anderen Gründen. So das Ergebnis des Sicherheitsreports 2015, den das Institut für Demoskopie Allensbach und das Centrum für Strategie und Höhere Führung im Auftrag der Deutschen Telekom erstellt haben.

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Keine Berührungsängste haben Bürger bei der Telemedizin
Keine Berührungsängste haben Bürger bei der Telemedizin
(Bild: Deutsche Telekom AG)

Der Sicherheitsreport der Telekom erscheint bereits das fünfte Jahr in Folge. Die Pflegebedürftigkeit im Alter findet sich dabei stets ganz oben in der Rangliste der größten Sorgen und Lebensrisiken der Befragten (2015: 48 Prozent, 2014: 49 Prozent), dicht gefolgt von lebensbedrohlichen Krankheiten (41 Prozent).

Zum Vergleich: Nur 5 Prozent der Befragten stuften den Ausfall des Stromnetzes als hohes Risiko sein. Die Meinungsforscher fragten gleichzeitig nach der Einschätzung von Lösungen und Produkten, die sich aus einer immer engeren Vernetzung und eines schnelleren Informationsaustauschs in verschiedenen Lebens- und Arbeitsbereichen ergeben (Industrie 4.0 und Internet der Dinge).

Beispiele hierfür waren etwa die Paketverfolgung über das Internet, die Heizungsregulierung per Smartphone, vernetzte Fahrzeuge, das Übermitteln von Vitaldaten an den Arzt (Telemedizin) oder Sturzsensoren in der Kleidung älterer Menschen.

Die Befragung verdeutlicht, dass sich immer dann hohe Zustimmungswerte ergeben, wenn die Befragten einen unmittelbar persönlichen Nutzen erkennen können. So interessieren sich beispielsweise 60-Jährige und Ältere weit überdurchschnittlich für Telemedizin. Dazu gehören etwa das automatische Messen und Übermitteln von Vitaldaten sowie Sensoren in der Kleidung, die bei Stürzen einen Notruf auslösen. 57 Prozent der 60-Jährigen und Älteren sagen, dass sie ersteres gut gebrauchen könnten, 44 Prozent finden die Sensoren in der Kleidung interessant.

In der Altersgruppe 16 bis 29 Jahre ragte dagegen das Interesse an den Möglichkeiten von 3D-Druckern heraus. 42 Prozent der Befragten erklärten, dass sie solche Drucker etwa zum Herstellen von Schmuck, Spielzeug oder Geschirr gebrauchen könnte.

Vor- und Nachteile abgewogen

Das Interesse an bestimmten Anwendungen ist nach Einschätzung der Meinungsforscher nicht zuletzt das Resultat einer Abwägung der Vor- und Nachteile der jeweiligen Technologie. Das Beispiel Vitaldaten zeigt: Wer an einer solchen Anwendung Interesse hat, stellt vor allem die Vorteile in den Vordergrund.

76 Prozent wollen, dass der Arzt informiert ist, wenn beispielsweise Blutdruck oder Herzfrequenz kritische Werte erreichen, 54 Prozent, dass der Arzt „immer alle wichtigen Informationen hat“.

Angst vor Missbrauch oder einen grundsätzlichen Vorbehalt hat nur eine Minderheit (21 Prozent).

Hier kann man den Sicherheitsreport 2015 downloaden.

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