Zufriedenheitsbefragung 2015 Bürger grundsätzlich mit Verwaltung zufrieden
In vielen Lebensphasen und -lagen kommen Bürgerinnen und Bürger mit Behörden in Kontakt. Um die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Verwaltung und der Bevölkerung zu verbessern, wurden Betroffene direkt gefragt, wie zufrieden sie mit der Verwaltung und dem zugrunde liegenden Recht in Deutschland sind.
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Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Wahrnehmung der Verwaltung in der Öffentlichkeit spürbar zu verbessern und die Bürokratie zu vereinfachen. Deshalb hatte die Regierung das Statistische Bundesamt mit der Untersuchung zur Zufriedenheit der Bürger mit behördlichen Dienstleistungen in 22 Lebenslagen, wie Hochzeit, Geburt oder Tod, beauftragt. Die Befragung wurde im Rahmen der Regierungsinitiative „amtlich einfach – Staat der kurzen Wege“ durchgeführt. Auf einer Skala von - 2 (sehr unzufrieden) bis + 2 (sehr zufrieden) liegt der Gesamtindikator bei 1,06.
Lebenssituation wirkt sich auf Bewertung aus
Die notwendigen Behördengänge werden in der Situation einer Eheschließung mit 1,46 besonders gut bewertet. Auch im Rahmen eines Umzugs und der Fahrzeuganmeldung ist die Wahrnehmung bei den Betroffenen überwiegend gut. Die Kontakte mit Behörden bei Arbeitslosigkeit und bei finanziellen Problemen schneiden nicht so gut ab, erreichen aber mit 0,37 immer noch einen positiven Wert. Hier stellt sich die Frage, ob sich die schwierige Lebenssituation subjektiv auf die Bewertung auswirkt.
„In vielen Bereichen geben uns die Ergebnisse der Befragung Anlass zur genauen Analyse“, meint Staatsminister Dr. Helge Braun. „Man erkennt eine Tendenz, dass die Befragten in existenziellen Notlagen, wie zum Beispiel im Falle von Arbeitslosigkeit oder bei finanziellen Problemen, weniger zufrieden mit den Dienstleistungen und Informationsangeboten von Behörden sind. Hier müssen wir uns fragen, was die Ursache dafür ist. Alle Betroffenen sind gefordert, eine genaue Analyse vorzunehmen und alle Möglichkeiten zur Verbesserung zu nutzen.“
Faktoren, die die individuelle Zufriedenheit beeinflussen
Den Bürgerinnen und Bürgern ist das Vertrauen in die Verwaltung am wichtigsten, wie auch die Diskriminierungsfreiheit und Unbestechlichkeit besonders bedeutend eingeschätzt werden. Sehr wichtig ist auch die Fachkompetenz der Sachbearbeiter in den Behörden. Mit diesen Faktoren waren die Befragten auch überdurchschnittlich zufrieden. Weniger zufrieden zeigten sich die Bürger mit der Verständlichkeit des Rechts im Allgemeinen und der Formulare und Anträge im Besonderen.
Verbesserungsmöglichkeiten
Die Ergebnisse der Befragung zeigen Handlungsfelder auf. Die Verständlichkeit der Formulare und Anträge hat sich dabei neben der Verständlichkeit des Rechts und den Informationen zu notwendigen Verfahrensschritten als besonders dringlich herausgestellt.
Die Bewertung des Einflussfaktors Verständlichkeit der Formulare und Anträge schwankt allerdings sehr stark: beim Erwerb des Führerscheins erreicht der Wert noch gute 1,22, während in der Situation finanzieller Probleme eine Unzufriedenheit von -0,08 vorliegt.
„In einigen Bereichen können wir uns noch verbessern: Die Bürger wünschen sich, dass die Verständlichkeit der Informationen und des zugrundeliegenden Rechts erhöht wird. Wir müssen uns fragen, was wir tun können, um Informationsangebote bürgernäher zu formulieren und insgesamt verständlicher zu gestalten. Die führt zu einer höheren Akzeptanz von Entscheidungen“, so Staatsminister Dr. Helge Braun.
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