Einsicht in die Steuerausgaben Bremer Senat will mehr Transparenz durch eHaushalt

Autor Ira Zahorsky

Die Freie Hansestadt Bremen hat im April 2015 beschlossen, den Haushalt und damit den Einsatz von Steuergeldern transparenter zu machen. Mittel zum Zweck ist ein Projekt zur Weiterentwicklung der Haushaltsplanung und -steuerung, der so genannte eHaushalt, der in einer Webanwendung umgesetzt wird.

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Das Projekt eHaushalt nimmt in Bremen Formen an.
Das Projekt eHaushalt nimmt in Bremen Formen an.
(Bild: Senatskanzlei Bremen)

Die Bürgermeisterin der Freien Hansestadt Bremen, Karoline Linnert, erklärt, wie es zur Einführung des Projekts kam: „Der Haushalts- und Verfassungsgrundsatz der Budgetöffentlichkeit verlangt, dass die Phasen des Haushaltskreislaufs von den Bürgerinnen und Bürgern verfolgt werden können. Zudem müssen nach dem Haushaltsgrundsatz der Haushaltsklarheit die Werte im Haushaltsplan übersichtlich und transparent dargestellt sein. Gerade in Zeiten knapper Haushaltsmittel wollen wir den Bürgerinnen und Bürgern noch deutlicher zeigen, wofür welche Mittel eingesetzt werden.“

Henning Lühr, Finanzstaatsrat, ergänzt: „Pdf-Dateien mit über 900 Seiten möchte niemand mehr durchsuchen. Moderne Webanwendungen mit intuitiver Navigation durch die Hierarchieebenen des Produktgruppenhaushalts und grafischer Präsentation der Daten werden benötigt, um den Bürgerinnen und Bürgern die Haushaltsdaten übersichtlich und transparent zur Verfügung zu stellen.“

Karonline Linnert, Bürgermeisterin der freien Hansestadt Bremen
Karonline Linnert, Bürgermeisterin der freien Hansestadt Bremen
(Bild: Vankann)
Bürgermeisterin Linnert zeigt sich optimistisch, dass bereits im kommenden Jahr der dann beschlossene Haushalt 2016/2017 in der neuen Webanwendung den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen wird.

Ergänzung durch Controllingsoftware

Dies ist aber nur ein Aspekt des Projekts. Um die Transparenz des Haushalts für die Verwaltung und die Politik zu verbessern, soll eine Controllingsoftware für die elektronische Haushaltsdarstellung und -analytik in Ergänzung zur Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesenssoftware eingeführt werden.

Hans-Henning Lühr, Finanzstaatsrat Bremen
Hans-Henning Lühr, Finanzstaatsrat Bremen
(Bild: Hansestadt Bremen)
Staatsrat Lühr erläutert: „Mit dem Einsatz eines so genannten Business-Intelligence-Systems aufbauend auf einem Datawarehouse, das der Sammlung, Auswertung und Darstellung von Daten in elektronischer Form dient, soll ein nutzerfreundliches Berichtswesen geschaffen sowie effiziente Planungs- und Prognoseprozesse möglich gemacht werden. Ein solches BI-System wird schließlich auch dazu genutzt, das derzeitige Berichtswesen weiter zu integrieren, konsolidieren und automatisieren.“

Informationen auf einen Klick

Das Ziel ist es, mit einem BI-System das zentrale und dezentrale Finanz- und fachpolitische Controlling in der Verwaltung zu harmonisieren und den Adressaten genau die Informationen zu dem Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen, zu dem sie sie brauchen. Damit sollen Entscheidungs- und Diskussionsprozesse durch eine effiziente, transparente und zeitnahe Bereitstellung von Steuerungsinformationen unterstützt werden. Die relevanten Informationen seien dann nur wenige Klicks entfernt und bedürfen nicht mehr des mühsamen Zusammentragens der Daten aus unterschiedlichen Quellsystemen.

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