Alternative Verlegetechniken helfen beim flächendeckenden Ausbau Breko setzt auf kreativen Glasfasernetzausbau vor Ort
Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) setzt beim flächendeckenden Breitbandausbau in Deutschland auf die Kreativität und Innovationskraft regionaler und lokaler Netzbetreiber sowie auf alternative Technologien insbesondere zur Verlegung von Glasfaserleitungen.
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Nach Angaben des Breko machen die Tiefbaukosten bis zu 80 Prozent des gesamten Breitbandausbaus in ländlichen und unterversorgten Regionen aus. Dies sei der entscheidende limitierende Faktor bei der flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet. Genau hier würden die jüngst von der Bundesnetzagentur genehmigten, innovativen technischen Lösungen für mehr Breitband in der Fläche eine wichtige Rolle spielen.
Norbert Westfal, Breko-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer des Mitgliedsunternehmens EWE TEL, betont: „Mit diesen neuen und innovativen Lösungen haben die regionalen und lokalen Netzbetreiber des Breko ein wichtiges Instrument an die Hand bekommen, um auch unterversorgte und insbesondere ländliche Regionen zu überschaubaren Kosten mit schnellen Breitbandanschlüssen versorgen zu können.“
Auch der stetig zunehmende Einsatz alternativer Verlegetechniken beim flächendeckenden Ausbau mit hochmodernen Glasfasernetzen helfe dabei, die Tiefbaukosten deutlich zu senken. „So kann ein Ausbau auch dort ermöglicht werden, wo er aufgrund der hohen Kosten sonst nicht wirtschaftlich darstellbar wäre“, sagt Breko-Präsident Ralf Kleint.
Alternative Verlegetechniken
Die Mitgliedsunternehmen des Breko setzten eine ganze Reihe alternativer Technologien insbesondere zur Verlegung zukunftssicherer Glasfaserleitungen ein, z.B. Mini-Trenching (die minimalinvasive Verlegung der Leitungen in nur rund 30 Zentimetern Tiefe) oder die oberirdische Verlegung als Freileitung auf Beton-, Stahl- oder Holzmasten. Mit solchen Methoden lassen sich, so der Breko, die Tiefbaukosten, die typischerweise bei etwa 80 Euro pro Leitungsmeter oder mehr liegen, auf bis zu 30 Euro oder weniger pro verlegtem Meter senken. Auch die Mitnutzung von Versorgungsleitungen der Energieversorger könne zu Synergieeffekten beim Glasfaserausbau führen. Die konkreten Nutzungsmöglichkeiten und etwaige Einsparpotenziale müssten im Einzelfall geprüft werden.
EU-Richtlinie mit Augenmaß umsetzen
Der Verband appelliert unterdessen an die Politik, die im Juni 2014 veröffentlichte EU-Kostensenkungsrichtlinie („EU-Richtlinie zur Reduzierung der Kosten des Ausbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen“) mit Augenmaß in nationales Recht umzusetzen. Das deutsche Telekommunikationsgesetz (TKG) habe bereits wichtige Grundlagen zur Kostensenkung festgelegt.
„Vieles von dem, was in der EU-Kostensenkungsrichtlinie angelegt ist, wurde mit dem neuen TKG schon vorweggenommen oder ist sogar fast wortgleich aus dem TKG in die Richtlinie übernommen worden“, erläutert Breko-Präsident Kleint. „Soweit die neue Richtlinie über die Regelungen des deutschen TKG hinausgeht – also vor allem beim Thema Zugangsanspruch zu passiver Infrastruktur –, rät der Breko zur gesetzgeberischen Zurückhaltung. Die Förderung freiwilliger Kooperationen sollte stets Vorrang haben.“
Aus Sicht des Breko seien Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die Versorgung der Bevölkerung mit Hochgeschwindigkeitsnetzen langfristig sicherzustellen, grundsätzlich zu befürworten. Synergien, die durch die Nutzung alternativer Infrastrukturen entstehen, würden auf Basis des TKG bereits heute genutzt. Wo eine Versorgung mit breitbandigen Netzen bereits gegeben sei, könnten sich Zugangsverpflichtungen zu Telekommunikationsinfrastrukturen auch kontraproduktiv auswirken. Die Umsetzung der Richtlinie dürfe nicht dazu führen, dass der Investitionsanreiz ausgehebelt und der Wettbewerb so mittelfristig gefährdet werde. Breko-Präsident Ralf Kleint resümiert: „Die größten Erfolge bei der flächendeckenden Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsnetzen lassen sich langfristig nur durch funktionierenden Wettbewerb um Kunden und fairen Wettbewerb um Fördermittel erreichen.“
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Bundesnetzagentur
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