Kommentar von IDC Big Data – Data Warehousing die Zweite?

Autor / Redakteur: Rüdiger Spieß / Katrin Hofmann

Der Boom im Business-Analytics-Segment geht weiter, gehört es doch zu einem der Top-Investitionsbereiche der Unternehmen. Zahlreiche Hersteller investieren hier.

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Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC in München
Rüdiger Spies, Independent Vice President Enterprise Applications bei IDC in München

Es herrscht wieder Goldgräberstimmung im Analytics-Bereich. Man kommt sich fast vor wie Mitte der 90er Jahre als Data Warehousing (DW) noch ein Exotenthema war. Heute ist es aus dem modernen Geschäftsleben nicht mehr wegzudenken. Der gesamte Business Intelligence (BI)-Bereich ist über die letzten 15 Jahre, praktisch unabhängig vom Wohlergehen der IT-Branche und der allgemeinen Wirtschaft, durchgängig zweistellig pro Jahr gewachsen. Nahezu in allen Fachbereichsanwendungen sind heute Business-Analytics-Funktionen integriert.

Wachstum 2010 und in Zukunft

Und der Boom geht weiter: Im Jahr 2010 wuchs der Markt für Business-Analytics weltweit erneut um 12,5 Prozent. Business Analytics gehört – neben Security,Social-Media, Smart Technologies und Mobility – weltweit zu den fünf Top-Investitionsbereichen der Unternehmen (vgl. IDC-Studie: Worldwide Business Analytics Software 2011–2015 Forecast and 2010 Vendor Shares; September 2011). Aber auch in Europa ist die Situation durchaus interessant: IDC erwartet hier bis 2015 ein durchschnittliches, jährliches Wachstum des BI-Tools-Marktes von knapp zehn Prozent (vgl. IDC-Studie: European BI Tools Forecast, 2011–2015: BI Starts to Go Mainstream; Juli 2011).

Hersteller kaufen sich Know-how

Da wundert es nicht, dass viele Hersteller weiter in diesen Bereich investieren. SAP hat beispielsweise im September Right Hemisphere übernommen. Die von Right Hemisphere angebotene Visualisierungssoftware ergänzt das SAP-BI-Angebot ausgezeichnet; denn schließlich sagt ein Bild mehr als 1.000 Worte. Ohne Daten- und Ergebnis-Visualisierung geht im Analytics-Bereich praktisch nichts mehr. Außerdem wird SAP nicht müde zu erklären, dass In-Memory-Techniken neben dem BI-Bereich sämtliche IT-Architekturen verändern werden.

Andererseits hat IBM kürzlich i2, einen Anbieter von Analysetools von sogenannter Big Data im Sicherheitsbereich übernommen und nutzt sein BI-Know-how, um sich mehr und mehr im Anwendungssoftware-Bereich auszudehnen.

Der US-Anbieter für Big Data Analytics Splunk konnte mit seiner europäischen Konferenz mehr Erfolg verbuchen, als es sich das Unternehmen je erträumt hatte (vgl. European ICT Advisory Alert „Splunk: Odd Name, Big Data, and Try Before You Buy – What's Not to Like?“ vom 29.9.2011) und SAP/Sybase veranstaltete kürzlich mit großem Aufwand sein Symposium Analytische Datenbanken 2011.

Dazu kommen unzählige Konferenzen unterschiedlichster Anbieter. Nicht zuletzt hat Oracle auf seiner Hauskonferenz Openworld in San Francisco diverse neue BI-Appliances angekündigt.

Warum dennoch manches Projekt nach wie vor die Erwartungen nicht erfüllt, erfahren Sie auf der nächsten Seite.

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