Cyberspionage bei Kritischen Infrastrukturen Angriffe in staatlichem Auftrag
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Angriffe in staatlichem Auftrag und Erpressersoftware erhöhen die Risiken für kritische Infrastrukturen. Business-eMails, IoT und Industrieanlagen geraten vermehrt ins Visier der Kriminellen.

20 Prozent der globalen Unternehmen sehen Cyberspionage als größte Bedrohung für ihre Aktivitäten an, ein gutes Viertel (26 Prozent) bekunden Mühe, mit der schnellen Entwicklung der Bedrohungslandschaft mitzuhalten.
Das sind einige Ergebnisse einer aktuellen Umfrage im Auftrag von Trend Micro unter 2402 IT-Entscheidern in Unternehmen in Europa und den USA.
Hinter Cyberspionage rangierten in der Umfrage als Hauptbedrohungen an zweiter Stelle gezielte Angriffe mit 17 Prozent, gefolgt von Phishing-Attacken mit 16 Prozent. An der Spitze der Länder, deren Unternehmen am meisten Cyberspionage fürchten, stehen Italien (36 Prozent), Frankreich (24 Prozent), Deutschland (20 Prozent) und die Niederlande (17 Prozent). Das sind nachvollziehbare Umfrageergebnisse, wenn man bedenkt, dass in den drei letztgenannten Ländern in diesem Jahr noch Wahlen anstehen. Denn es bleibt abzuwarten, wie kommende Wahlen von elektronischen Medien beeinflusst werden – dass dies passieren wird, steht außer Frage.
Fremde Regierungen mischen sich in demokratische Prozesse
Dazu Bharat Mistry, Berater für Cybersicherheit bei Trend Micro: „Befürchtungen, fremde Regierungen könnten sich in demokratische Prozesse einmischen, haben im Zuge der Anschuldigungen zu Russlands Rolle in den US-Präsidentschaftswahlen einen sehr realen Hintergrund erhalten.
Cyberpropaganda wird öffentlich diskutiert und ist auch im Bewusstsein der Unternehmensführungen angekommen. Unsere Daten zeigen eine starke Korrelation zwischen Ländern, die sich gerade auf allgemeine Wahlen vorbereiten, und regionalen Werten zur Angst vor Cyberspionage.
Unternehmen sehen, welche Möglichkeiten Cyberkriminellen zur Verfügung stehen, und werden die Auswirkungen in ihrem Bemühen spüren, sich vor möglicherweise existenzgefährdenden Datendiebstählen und -verlusten zu schützen. Auch wenn es sich weitgehend um ganz andere Akteure handelt, erzeugt das bei ihnen doch das Bewusstsein, dass diese Möglichkeiten auch für Industriespionage genutzt werden können.“
Wachsende Unberechenbarkeit von Cyberkriminellen
Acht von zehn Ländern bezeichneten die wachsende Unberechenbarkeit der Cyberkriminellen (insgesamt 36 Prozent) als die größte Herausforderung, um sich vor Cyberbedrohungen zu schützen. Weitere 29 Prozent gaben zu, die jüngsten Bedrohungen nur ungenügend zu verstehen und gut ein Viertel (26 Prozent) hat Mühe, sich an den schnellen Wandel in der Bedrohungslandschaft und die wachsende Professionalisierung in der Cyberkriminalität anzupassen.
Cyberangriffe auf rund 66 Prozent der Unternehmen
Laut Umfrage sind fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Unternehmen in den zurückliegenden zwölf Monaten von einer „bekannten“ Cyberattacke heimgesucht worden, im Durchschnitt sogar vier Mal.
Erpressersoftware war dabei mit deutlichem Abstand die häufigste Bedrohungsart: So gaben 69 Prozent der Befragten an, mindestens einmal in diesem Zeitraum damit angegriffen worden zu sein. Umgekehrt blieb tatsächlich nur ein gutes Viertel (27 Prozent) nach eigener Aussage davon verschont.
Interessanterweise denken lediglich zehn Prozent der Unternehmen von Erpressersoftware als eine Bedrohung im laufenden Jahr, obwohl die Zahl der Angriffe laut dem Trend Micro-Sicherheitsbericht von 2015 auf 2016 um 748Prozent angestiegen ist, was zu einem Verlust von einer Milliarde US-Dollar bei den Unternehmen weltweit geführt hat.
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