„Call of Duty“ statt eHealth und Gesundheitskarte? Angreifer nutzten gehackten Patientendaten-Server als Gameserver

Redakteur: Gerald Viola

Ein Webserver, auf dem sensible Patienten-Informationen von 230.000 US-Bürgern gespeichert waren, wurde von unbekannten gehackt. Die Angreifer wollten auf der Maschine offenbar einen Gameserver für den beliebten Shooter „Call of Duty: Black Ops“ einrichten. In Deutschland wurden gerade alle Kassen bundesweit dazu verdonnert, bis Ende 2011 mindestens zehn Prozent ihrer Versicherten mit der bei vielen Ärzten auch aus Datenschutzgründen ungeliebten eCard auszustatten.

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Das berichtet das österreichische Internetportal gulli.com: Die Radiologie-Praxis „Seacost Radiology“ im US-Bundesstaat New Hampshire habe ihre Patienten am vergangenen Dienstag vor dem Verlust der Daten gewarnt. Unter den auf dem Server gespeicherten Daten hätten sich die Namen, Sozialversicherungsnummern, Kennzahlen der medizinischen Diagnosen und Adressen der betroffenen Patienten neben einigen weiteren persönlichen Daten befunden.

Allerdings sei die Bandbreite des Servers nur genutzt worden, um darauf „Black Ops“ zu hosten, zitiert gulli.com das mit der Untersuchung des Vorfalls betrauten Unternehmen ID Experts. Die Angreifer befanden sich Indizien zufolge in Skandinavien. Ansonsten sei über ihre Identität bislang nichts bekannt.

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