Medica 2018 Aktuelle Fördermaßnahmen für den Medizintechnik-Mittelstand
Die Bundesregierung unterstützt Medizinproduktehersteller bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Auf der Medizinmesse Medica 2018 in Düsseldorf informieren Mitarbeiter von Projektträgern über aktuelle Fördermaßnahmen und geben Tipps für die Antragstellung.
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Medizintechnik aus Deutschland ist weltweit gefragt. „Made in Germany“ gilt nach wie vor als Qualitätsgarant. Die Hersteller erzielen mit ihren Produkten laut Bundesverband Medizintechnologie (BV-Med) aktuell einen Branchenumsatz von etwa 30 Mrd. Euro. Neun Prozent davon investieren sie in Forschung und Entwicklung (FuE).
Für ihre FuE-Projekte erhalten die Unternehmen Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Aktuell gibt es vier Fördermaßnahmen, auf die sich Medizintechnikunternehmen bewerben können. Mitarbeiter des VDI Technologiezentrums stellen diese als BMBF-Projektträger Gesundheitswirtschaft am Stand der Bundesregierung in Halle 15/A56 vor. Sie erläutern die Zuwendungskriterien und geben wertvolle Tipps für die Antragstellung. Für persönliche Beratungsgespräche wird um Voranmeldung gebeten.
BMBF-Fördermaßnahmen auf der Medica 2018:
- Innovative medizintechnische Lösungen zur Prävention und Versorgung nosokomialer Infektionen: Mit dieser Fördermaßnahme will das BMBF die Entwicklung innovativer medizintechnischer Lösungen für die Prävention, Diagnostik und Versorgung nosokomialer Infektionen (häufig als „Krankenhausinfektionen“ bezeichnet) unterstützen. Die Anwendungen sollen nosokomiale Infektionshäufigkeiten entlang des gesamten Versorgungspfades spürbar reduzieren helfen.
- Medizintechnische Lösungen für eine kindgerechte Gesundheitsversorgung: In der medizinischen Versorgung von Kindern muss häufig auf Medizinprodukte zurückgegriffen werden, die eigentlich für Erwachsene entwickelt worden sind. Doch Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Ziel dieser Fördermaßnahme ist deshalb, die Forschung und Entwicklung innovativer altersgerechter medizintechnischer Lösungen für Kinder und Jugendliche zu unterstützen.
- Medizintechnische Lösungen in die Patientenversorgung überführen – klinische Evidenz ohne Verzögerung belegen: Diese Maßnahme soll Unternehmen den nahtlosen Übergang von Forschung und Entwicklung hin zur klinischen Prüfung neuer medizintechnischer Lösungen ermöglichen. Dafür bietet das BMBF Innovationsbeihilfen zum Aufbau regulatorischer Expertise in den Unternehmen oder zur Beauftragung von Dienstleistungen zur Vorbereitung, Durchführung und Bewertung klinischer Prüfungen an.
- KMU innovativ – Medizintechnik: Mit dieser fortlaufenden, themenoffenen Förderrichtlinie adressiert das BMBF anwendungsorientiert forschende kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die in der Medizintechnik tätig sind bzw. in dieser Branche Fuß fassen wollen. Insbesondere soll die Fördermaßnahme industrielle Forschungs- und vorwettbewerbliche Entwicklungsvorhaben unterstützen, die ohne Förderung nicht oder nur deutlich verzögert durchgeführt werden.
Weitere Fördermaßnahmen für die Medizintechnik
Daneben werden auch Fragen zum German Accelerator Life Sciences (GALS) und zum Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft (BMWi) beantwortet. GALS richtet sich insbesondere an Start-ups und junge Unternehmen. ZIM ist ein bundesweites, technologie- und branchenoffenes Förderprogramm, in dessen Rahmen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die mit ihnen zusammenarbeiten, Zuschüsse für anspruchsvolle Forschungs- und Entwicklungsprojekte erhalten. Bewerber müssen den technologischen Innovationsgehalt sowie gute Marktchancen ihrer FuE-Projekte belegen können.
Wer wissen möchte, wie die Forschungsförderung organisiert ist oder wie man Fördergelder beantragt, ist bei der Förderberatung des Bundes richtig. Auch hierzu sind Vertreter am Medica-Stand der Bundesregierung vertreten.
Hersteller fragen – Experten antworten
Vor Ort sind außerdem Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden und Institutionen, die im Innovationsfeld Medizintechnik eine maßgebliche Rolle spielen.
- Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM): Welche Anforderungen klinische Prüfungen oder Leistungsbewertungen erfüllen müssen, erklären Vertreter aus dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
- Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI): Antworten auf Fragen rund um die Einreichung von Antragsunterlagen für klinische Studien und das zentrale Erfassungssystem für Medizinprodukte geben Vertreter des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI).
- Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Wie ein Produkt erstattungsfähig wird, erläutern Mitarbeiter des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA).
- Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG): Vertreter der Zentralstelle der Länder für Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln und Medizinprodukten (ZLG) erläutern das Konformitätsbewertungsverfahren und vermitteln Adressen und Ansprechpartner der Benannten Stellen in Deutschland und Europa.
- Projektforum am 13. November: Am zweiten Messetag, Dienstag den 13. November, findet außerdem um 11:30 Uhr ein Projektforum statt, bei dem sich die vom BMBF geförderten Industrie-in-Plattformen vorstellen. Im Anschluss bietet ein Brunch die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und Netzwerken.
Nationale Informationsplattform Medizintechnik
Ein weiterer Schwerpunkt des Standes ist die Nationale Informationsplattform Medizintechnik Medizintechnologie.de. Mit einem Innovationslotsen sowie aktuellen Beiträgen über technologische, wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen will die Plattform insbesondere KMU auf dem Laufenden halten und im Innovationsprozess unterstützen. Akteure aus Politik, Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Wirtschaft, Selbstverwaltung und Erstattung sind in der umfassenden Akteursdatenbank gelistet. So ist es ein Leichtes, Kooperationspartner zu finden und sich zu vernetzen. Die VDI Technologiezentrum GmbH setzt die Plattform im Auftrag des BMBF um.
Dieser Artikel erschien ursprünglich beiDevicemed.
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