HPI-Konferenz zu Industrie 4.0 100 Milliarden Euro für Breitbandausbau gefordert

Autor / Redakteur: Martin Hensel / Nico Litzel

In den kommenden zehn Jahren muss Deutschland rund 100 Milliarden Euro in den Ausbau des schnellen Internets investieren. Diese Zahl nannte Staatssekretär Matthias Machnig auf einer Industrie-4.0-Konferenz des Hasso-Plattner-Instituts (HPI).

Anbieter zum Thema

Gäste der HPI-Konferenz (v.r.n.l.): Bernd Leukert (SAP), Reinhard Clemens (Deutsche Telekom), Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel und Deloitte-Consulting-Deutschland-Partner Olaf Peter Schleichert.
Gäste der HPI-Konferenz (v.r.n.l.): Bernd Leukert (SAP), Reinhard Clemens (Deutsche Telekom), Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, HPI-Direktor Prof. Christoph Meinel und Deloitte-Consulting-Deutschland-Partner Olaf Peter Schleichert.
(Bild: HPI)

Ein solcher Schub privater Investitionen in den Breitband-Netzausbau sei für die erfolgreiche Digitalisierung der Wirtschaft eine entscheidende Voraussetzung, sagte Machnig. Nach Angaben des im Bundeswirtschaftsministerium tätigen Staatssekretärs verfügen nur sieben Prozent der deutschen Nutzer über einen Glasfaseranschluss, nur ein Prozent macht davon tatsächlich Gebrauch. Laut Machnig sei die deutsche Industrie mit ihrem Digitalisierungsgrad weltweit führend, setze aber oft auf Insellösungen.

Breitband statt Industriegebiet

Gemeinsam mit dem brandenburgischen Ministerpräsident Dietmar Woidke forderte Machnig, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen auf dem Weg in das „Internet der Dinge und Dienste“ mitgenommen werden müssen. Man brauche Unterstützung aus Berlin und Brüssel beim Breitband-Ausbau, betonte Woidke. Dies sei noch wichtiger „als erschlossene Gewerbegebiete mit vielen Straßenlampen“. Zudem müsse man Betriebs- und Personalräten die Angst vor Digitalisierungs-bedingten Arbeitsplatzverlusten nehmen.

SAP-Entwicklungsvorstand Bernd Leukert erwartet eher eine Verlagerung der Jobs als einen Verlust. Allerdings müsse künftig jeder ein Mindestmaß an digitaler Kompetenz besitzen, da es kaum noch rein manuelle Arbeitsvorgänge geben werde.

Industrie-4.0-Kurs angekündigt

Am 25. April wird das HPI anlässlich der Eröffnung der Hannover-Messe einen kostenlosen Online-Kurs zum Thema Industrie 4.0 starten. Anmeldungen sind bereits jetzt auf der HPI-Homepage möglich. Zudem wurde auf der Konferenz ein neu entwickelter Funkstandard angekündigt, der die flexible Vernetzung von Sensoren und Aktuatoren in der Produktion sicherer machen soll.

Er wird der Öffentlichkeit auf der kommenden CeBIT in Halle 6 am Stand D18 präsentiert. Einzelne Industrie-4.0-Vorträge und –Diskussionen sind auf der Videoplattform www.tele-task.de zu finden.

(ID:43906791)