10 Jahre eGovernment Computing 10 Jahre eGovernment Computing – 10 Jahre Quantensprünge
Im Herbst 2001 erschien die erste Ausgabe der eGovernment Computing. Zahlreiche Experten gratulierten zum Geburtstag, zum Beispiel der ISPRAT-Vorsitzende Matthias Kammer.
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Um 10 Jahre eGovernment (und -Computing) Revue passieren zu lassen, könnte man mit Projekten und Erfolgsstatistiken jonglieren, um zu zeigen, was sich in dieser Dekade verändert hat. Nicht nur in der Technik, sondern primär in Staat und Verwaltung.
Denn bei eGovernment geht es um den Staat und darum, wie er sich nach innen und außen organisiert.
Man kann sich aber auch noch einmal den Status quo von Gesellschaft und Technik vor Augen führen, wie er vor zehn Jahren gewesen ist. 10 Jahre sind in der schnelllebigen Welt der Informationstechnik eine lange Zeit.
Das gilt auch für die Informationsgesellschaft selbst. Die entwickelt sich qua Technik und Internet rasend schnell weiter. Gesellschaftliche Entwicklungen strahlen auf den Staat zurück, zum Beispiel durch Veränderungen im Kommunikationsverhalten der Bürger – da sind wir dann wieder beim eGovernment.
Den Begriff Informationsgesellschaft gab es vor 10 Jahren übrigens noch nicht. Zumindest nicht als Datensammlung im Statistischen Jahrbuch, der jährlichen Fundgrube für gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entwicklungen. Erst ab 2005 erfassen die Statistiker aus Wiesbaden Kennzahlen zum Umgang der Bevölkerung mit Computer und Internet.
Wie war das also vor 10 Jahren? Erste eGovernment-Großprojekte wie Media@Komm oder BundOnline 2005 befanden sich gerade in der Umsetzung. Staatliche Umbauarbeiten also auf unbekanntem Terrain: Das World Wide Web war damals noch jung!
2002 gab es laut Statistischem Bundesamt rund 46 Prozent Internet-Nutzer. 2011 sind es 75 Prozent, Tendenz steigend. Wir kommen in dieser Informationsgesellschaft immer mehr an.
Der Staat muss nachziehen, und tut es auch, siehe „Verwaltung 2.0“ oder „Open Government“. Wer hätte das vor zehn Jahren gedacht – „2.0“ als Phänomen und Kollaborationstechnik gab es damals ja noch gar nicht. 2001 haben wir zwar schon „gegoogelt“ (der Begriff wurde 2004 in den Duden aufgenommen), Wikipedia etablierte sich als neues, interaktives Angebot.
Damals hat aber noch niemand vom Mitmach-Internet, von „Web 2.0“, gesprochen. Dieser Begriff wurde erst 2004/2005 populär. Und erst in diesen Jahren eroberte das „Social Web“ mit Unternehmen wie Facebook oder YouTube die Massen. Mittlerweile ist rund jeder vierte Bundesbürger bei Facebook unterwegs.
Das Internet ist im Alltagsleben angekommen, als Kanal und Plattform nicht nur für die Generation „Digital Native“, sondern für alle. Also auch für Staat und Verwaltung.
Eine Dekade Quantensprünge! Es muss kommuniziert werden, wie die Verwaltung mit diesen Veränderungen umgeht, was sie für das „Government“ plant und umsetzt (Nichts geht mehr ohne IT, wir brauchen das „e“ also gar nicht mehr!). Für diesen Erfahrungsaustausch gibt es seit 10 Jahren die eGovernment Computing.
Ich bin sicher, dass auch die nächste Dekade viele interessante Quantensprünge in Staat und Technik zu bieten hat, die es in der Zeitung zu verarbeiten gilt. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
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